Tierschutzhunde in der Rettung & im sozialen Bereich

Django kam im September 2022 mit einem halben Jahr in sein heutiges Zuhause. Über seine Vorgeschichte ist wenig bekannt. In Rumänien wurde er mit seiner Schwester auf der Straße gefunden, in unser Shelter gebracht und durfte auf eine Pflegestelle in Deutschland ziehen, von der aus er schnell die Herzen seiner Menschen erobern konnte. Anfangs war Django fremden Menschen, vor allem Männern gegenüber sehr unsicher.
Sein Frauchen arbeitet in der Suchtberatung und er durfte sie von Beginn an täglich ins Büro begleiten.
»Anfangs lag er viel in seiner Box und wollte seine Ruhe haben. Mittlerweile läuft er morgens freudig ins Gebäude, die anderen Mitarbeitenden freuen sich, Django freut sich und die Klient:innen freuen sich auch. Django darf manchmal auch zu Gruppen dazu oder wenn Schulklassen bei uns sind und das funktioniert super. Anfassen darf ihn immer noch nicht jeder (das muss auch nicht sein), aber er begrüßt alle Klient:innen und manche dürfen ihn sogar streicheln (er sitzt vor allem zu Menschen, denen es psychisch nicht gut geht). Wir sind weit von "Therapiehund" entfernt, aber niemand von den Kolleg:innen möchte ihn mehr vermissen. Viele kommen während einem stressigen Tag zum Kuscheln vorbei und Django liebt die Kolleginnen alle ☺️ Seit unsere zweite Bürohündin eingezogen ist, hat er auch noch eine beste Freundin gefunden.«

Benji ist heute zwei Jahre alt. Er kam im April 2022 (damals hieß er noch Pauli) mit ca. einem halben Jahr über unsere Tierstation in Plüderhausen zu seinem neuen Frauchen. Dieses bemerkte schnell Benjis Vorliebe für das ausgiebige Schnüffeln und stellte sich bei der Rettungshundestaffel vor.
»Seit August 2022 wird er zum Suchhund beim BRK ausgebildet. Er schlägt sich sooo toll, dass er schon bald zur Prüfung kann. Momentan scheitert es eher an mir, da mir noch ein paar Fortbildungen für die Prüfung fehlen.
Ihm und mir macht das Suchen bzw. die Zusammenarbeit so viel Spaß.
Er wird jedes mal sooo gelobt, wie toll er das macht und was für eine super Nase er hat 😊.
[…]
Er ist so gut, dass er entweder schon im Frühjahr oder Herbst 2024 zur Prüfung geht.«

Nischa ist die erste Vorsitzende unseres Vereines PetCrew e.V., wie auch die Leiterin der Tierstation Plüderhausen. Ihr kleines Hunderudel begleitet sie täglich zur Arbeit.
»Meine Hunde sind alle aus dem Ausland, bis auf unseren Puggle Nevio, er stammt aus Deutschland. Die anderen stammen aus Griechenland, Rumänien sowie Italien.
Sie unterstützen mich täglich in der Resozialisierung der Hunde, die von Menschen schlecht behandelt wurden, oder bei Neuankömmlingen aus dem Ausland. Die Ruhe und Geborgenheit, die sie ihnen vermitteln, hilft ihnen sehr. Bei unbekannten Geräuschen oder neuen Eindrücken geben sie ihnen Sicherheit.
Durch den Umgang mit meiner Gruppe lernen die neuen Hunde automatisch: Da sie sich an ihnen orientieren, können sie zum Beispiel auch einfachere Kommandos beim gemeinsamen Gassi gehen schnell verstehen.
Natürlich dienen meine Hunde auch einfach als Spielkameraden oder Kuschelpartner.
Wenn sich eine Familie mit Kindern einen Hund wünscht, fungieren sie auch gerne mal als Testhunde für Kinder. Da sie den Alltag mit Kindern kennen, kann man deren Umgang und die Reaktionen vorab mit ihnen ausprobieren.
Wie Katzen auf Hunde reagieren können wir auch mit ihnen testen, da sie in ihrem Zuhause mit Katzen zusammen leben.
Sie sind ein wichtiger Bestandteil in der Tierstation und leisten wundervolle ehrenamtliche Arbeit.«

Otti ist seit November 2022 in seinem neuen Zuhause und heute etwa eineinhalb Jahre alt. Er kam aus Rumänien über eine Pflegestelle in Deutschland in sein Zuhause.
Otti begleitet seine Besitzer ins Altenheim:
»Unser geliebter Opa ist leider an Demenz erkrankt und lebt in einem Altenheim. Dieses besuchen wir einmal in der Woche mit unserem Otti.
Otti ist vom Wesen eher ängstlich, was er im Altenheim überhaupt nicht ist. Er geht auf die alten Leute zu und lässt sich streicheln und ist ein gern gesehener Gast. Bei Opa Sepp wird immer ganz viel gekuschelt und der Opa lässt hin und wieder seinen Rollator stehen und geht im Park mit Otti spazieren. Nach dem Besuch von unserem Opa drehen wir immer eine Runde über die Etage und er macht die alten Leute jedes Mal aufs Neue sehr glücklich. Einfach nur schön das Lachen der Leute zu sehen wenn sie Otti streicheln.«

»Vom Tierschutzhund zum Rettungshund und das gleich drei Mal.
Ich heiße Julia und habe mittlerweile drei Hunde aus dem Tierschutz, alle drei sind über PetCrew zu mir gekommen und alle drei sind von „Nebenberuf“ Rettungshunde. Zwei meiner Hunde haben bereits erfolgreich die Prüfung zum Rettungshund abgelegt und einer befindet sich noch in der Ausbildung. Heute möchte ich euch etwas über meinen ersten Tierschutzhund Toto erzählen.
Toto, geprüfter Mantrailer:
2019 durfte ich Toto in Deutschland willkommen heißen. Toto war zu diesem Zeitpunkt 10 Monate alt und ein absolut freundlicher und energiegeladener Junghund. Nachdem die ersten Wochen überstanden waren und Toto sich eingelebt hat, war für uns schnell klar, dass Toto es liebt seine Nase einzusetzen und da ich schon lange Interesse an der Rettungshundearbeit hatte, war die Entscheidung mit der Rettungshundearbeit zu beginnen schnell gefallen. Bereits sechs Monate nach Totos Ankunft konnten wir die erste große Hürde auf dem Weg zum einsatzfähigen Rettungshund meistern. Toto hatte den Eignungstest für Rettungshunde beim Roten Kreuz bestanden! In diesem Test wird das Wesen und das Verhalten des angehenden Rettungshundes geprüft. Toto musste unter Beweis stellen, dass er freundlich zu Menschen und Hunden ist, umweltsicher und natürlich verspielt. Nach knapp vier Jahren Training war es dann endlich soweit und Toto konnte dieses Jahr seine Prüfung zum Mantrailer (Personenspürhund) bestehen und ist nun ein einsatzfähiger Rettungshund. Was Toto besonders auszeichnet ist seine Umweltsicherheit, ganz gleich, ob bei der Öffentlichkeitsarbeit (z.B. bei Besuchen in Pflegeheimen oder Vorführungen für Schulklassen), ungewöhnliche Erfahrungen wie Helikoptertraining, das Bewältigen von Geschicklichkeitsparcours oder Bootfahren; Toto meistert alles souverän und ist aufgeschlossen Neuem gegenüber. Natürlich war gerade die Anfangszeit eine Herausforderung, denn Toto hatte große Probleme mit dem Alleinbleiben und hat gerne mal das Haus „umdekoriert“. Aber gerade dann ist es wichtig, dem Hund die nötige Zeit und Sicherheit zu geben. Mittlerweile ist Toto ein absoluter Traumhund und bereichert jeden Tag unser Leben.«